Die Städte Nürnberg, Stein und Fürth liegen nur 12 bis 20 Km entfernt. Eigentlich eine ideale Entfernung um sie mit dem Rad zurückzulegen.
Bild 1 zeigt drei Haupttrassen. Im Westen die B2, in der Mitte entlang der Bahnlinie und im Osten entlang des Kanals. Auf Nürnberger Stadtgebiet lohnen sich je nach Ziel weitere Varianten.

Keine der Optionen hat eine angemessene durchgehende Radinfrastruktur und sie teilen topographische Herausforderungen. Im folgenden werden die Abschnitte auf Schwabacher Grund näher beleuchtet.
Entlang der B2
Die B2 hat sich aus der alten für Pferdefuhrwerke geeigneten Landstraße entwickelt. Der zu überquerende Höhenzug zwischen Schwabach und Wolkersdorf führt zu teils heftigen Steigungen die sich nur mit dem E-Bike bequem überwinden lassen.
Innerhalb der Stadt Schwabach
Innerhalb von Schwabach steigt die Nürnberger-Straße nach Norden bis hinter die Stadtgrenze mal mehr oder weniger kontinuierlich an. Der direkte Weg(1) entlang der B2 ist für den Radverkehr gesperrt. Stattdessen werden Radfahrende im nördlichen Stadtgebiet im Zickzack durch Seitenstraßen geführt um nach einer etwas unorthodoxen Querung der Fürther-Straße(4) und einen extra Hügel(5) den Radweg entlang der B2 zu erreichen.
Bilder 2a und 2b zeigen die neue Führung des Radverkehrs entlang der nördlichen Ringstraße erst auf dem Bürgersteig und dann kurz vor dem Nürnberger Torplatz als Schutzstreifen.








Die offizielle Wegeführung geht über die Paul-Goppelt-Straße (Bild 2c bis 2e). Alternativ bietet sich die Galgengartenstraße an. Die diagonale Querung der Fürther-Straße ist stadtauswärts unproblematisch, so lange man weiß wo es weiter geht. Schwieriger sieht es in Gegenrichtung aus, für die im Rahmen der Machbarkeitsstudie Radschnellverbindungen die in Bild 3 gezeigte Verbesserung entworfen wurde.

Der weitere Fuß- und Radweg kreuzt die Lindenbachstraße an einer unübersichtlichen Stelle um dann nach 500m und überqueren eines Hügels weiter entlang der B2 zu verlaufen.
Fazit:
- Kaum Wartezeiten da nur eine Ampel
- Weitgehende Führung auf Nebenstraßen
- Innerörtliche Fuß- und Radwege erlauben nur geringe Geschwindigkeiten
- Unklare Verkehrsleitung.
Wolkersdorfer Berg
Der außerörtliche Fuß- und Radweg verläuft ca. 15m östlich der B2. Diese abgesetzte Lage erlaubt im Allgemeinen ein entspanntes Fahren da meist nur wenige Fußgänger dort unterwegs sind. Der Radweg ist auch für schnellere S-Pedelecs freigegeben. Die Strecke liegt öfters etwas tiefer als die Fahrbahn der B2 was im Dunkeln dazu führt, dass entgegen kommende Fahrzeuge blenden. Der Abzweig in Höhe von Raubershof ist mit einer Verkehrsinsel ausgestattet. Diese ist für Räder mit Anhänger zu knapp bemessen (siehe Bild 4).




Am südlichen Industriegebiet von Wolkersdorf endet der Radweg mit einer Leitung durch das kleine Industriegebiet. Aus unerfindlichen Gründen werden Radelnde zum Umweg über Haimendorf- und Volkamerstraße geleitet. Empfehlenswerter ist der direkte Weg über die Straße Wolkersdorfer-Berg. Eine kleine Rampe neben den Sammelcontainer führt direkt auf die Wolkersdorfer-Hauptstraße.






In südlicher Fahrtrichtung gibt es gleich zwei Herausforderungen. Erstens gilt es an der Kreuzung zur Volkamerstraße den Linksabbiegerstreifen zu nutzen um über ein kurzes Stück Fußweg die Rampe zu erreichen (Bild 6). Zweitens deutet der Straßenname Wolkersdorfer-Berg an, dass die südliche Fahrtrichtung hier nach einer elektrischen Unterstützung schreit.

Fazit:
- Guter überörtlicher Radweg
- Unklare Verkehrsleitung am Wolkersdorfer-Berg.
- Verkehrsinsel nach Raubershof zu schmal für Räder mit Anänger
Wolkersdorfer Hauptstraße
Die Wolkersdorfer Hauptstraße ist eine der am stärksten befahrenen Straßen im Stadtgebiet. Im Abschnitt zwischen Volkamerstraße und Kellerweg wurde im Jahr 2023 ein Radschutzstreifen angelegt. Bei der Straßenbelastung etwas grenzwertig aber immerhin mit Abstand zu Parkstreifen.


Auf dem weitere Weg in Richtung Nürnberg fehlt dann jegliche Fahrrad-Infrastruktur. Entlang der Straße parkende Autos sorgen für zusätzliche schwierige Situationen.




Fazit:
- Stark belastete Straße ohne Radinfrastruktur
Grüne Alternative
Ab Wolkersdorf bietet sich als Alternative zur B2 eine Variante abseits der Straßen. Der Kellerweg führt von der B2 zu einer Rednitzbrücke über die am Sportplatz entlang ein Fuß- und Radweg entlang der Bahnlinie erreicht wird. Der Anstieg in Richtung Reichelsdorfer-Keller ist relativ schmal und steil.
Der weitere Weg Richtung Schalkhaußerstraße ist gut zu befahren. Von dort bis zum Bahnhof Reichelsdorf hat der Weg derzeit eher den Charakter eines Trampelpfades.








Fazit:
- Relativ gerade Linienführung abseits der Straßen
- Keine Beschilderung
- 200m Anstieg mit 5% Steigung
- Schmale Abschnitte erfordern Rücksicht auf Fußgänger
Ostroute
Diese Route führt über Limbach und Katzwang zum Kanal. Dort geht es entweder entlang des Kanals oder dem Marthweg weiter Richtung Nürnberger Südstadt.
1. Schwabach Zentrum – Limbacher Kreisel
Der direkte Weg führt entlang der Limbacherstraße zum Limbacher Kreisel. Leider gibt es hier (fast) keine eigenen Radwege, lediglich abschnittsweise Radstreifen.
- Die mit Tempo 50 befahrene Durchgangsstraße ist insbesondere an den Engstellen nicht ganz ungefährlich für Radfahrer
Der Einbahnstraßenabschnitt(1) ist in beiden Richtung problematisch:
- Unklare Querung der Staedtlerstraße stadteinwärts (siehe auch ⇗)
- Bergauf überholen Kfz relativ langsame Fahrräder mangels Platz ohne Sicherheitsabstand
- Bergab wird der relativ schnelle Radverkehr auf den Fußweg mit Auffahrten und Querstraße geleitet.

Alternative:
Eine Ausweichroute abseits der Straßen unterquert die Hauptstraßen entlang der Schwabach um dann über den Rennmühlweg und entlang der Bahntrasse zum Limbacher Bahnhof zu gelangen. Diese ist im Allgemeinen zu empfehlen, um den beschriebenen Gefahren der Limbacherstraße aus dem Weg zu gehen, eignet sich aber nicht zum schnellen Radfahren, da im Bereich des Altenheims(2) viel Fußverkehr herrscht und der Weg im Zickzack mehrfach über die Schwabach führt. Des weiteren lässt der Schotterweg(3) entlang des Bahndammes kein schnelles Radfahren zu.
2. Limbacher Kreisel – Kanalbrücke Katzwang
Vom Limbacher Kreisel bis zur Rennmühlbrücke in Katzwang gibt es einen gemeinsamen Rad- und Fußweg auf der nordwestlichen Seite. Er ist für Radfahrer in beide Richtungen befahrbar, bietet allerdings zu wenig Breite zum zügigen Fahren mit Fußverkehr. Vor allem im Abschnitt am Kappelberg wird dann der Weg phasenweise noch enger, da immer wieder Verkehrspfosten in 20m Abstand auf dem Weg eingebaut sind, die eigentlich der Wegführung der Autostraße dienen. Wenn sich in einem solchen Abschnitt zwei Radfahrer oder auch Fußgänger begegnen, muß einer von ihnen anhalten oder bremsen, bis der andere am Pfosten (Bild 12.1 & 12.2) vorbeigefahren ist. Sprich, schnelles Fahren ist hier nur möglich, wenn man allein unterwegs ist.






An der Rennmühlbrücke endet der Radweg unvermittelt (Bild 12.5). Mit dem Neubau der Rennmühlbrücke 2025 wird der Radweg über die Brücke verlängert. In Richtung Katzwang auf Höhe der Wehrkirche muss man dann, nach Drückern einer Füßgängerampel (Bild 12.6), auf die Kreisstraße wechseln.
Zwischen Rennmühlbrücke und Kanalbrücke gibt es leider für Radfahrer keine Alternative als auf der Autostraße zu fahren.
Von der Kanalbrücke kommend, ist das Problem des fehlenden Radweges nicht ganz so gravierend, da man abschüssig mit ordentlich Tempo fahren kann, also eher „mitschwimmen“ kann.

- An der Querung Wolkersdorferstraße kurz vor der Rennmühlbrücker über die Rednitz ist der Überweg rot markiert. (Bild 12.4)
- Der Radweg entlang der Katzwanger Straße (Kappelberg, Rednitzgrund) ist größtenteils gar kein Radweg, sondern nur ein Fußweg mit „Radfahrer frei“-Erlaubnis. (Bild 12.3)
- Am Kappelberg in Richtung Katzwang blenden entgegenkommende Autofahrer.
- Kein Radweg zwischen Rednitz und Kanalbrücke
3a. Katzwang – Südfriedhof via Marthweg
In diesem Abschnitt ist in großen Teilen ein ordentlicher Radweg vorhanden, der nur wenige Schwachstellen aufweist.
- Die Bordsteinkante beim Einbiegen von der Gaulnhoferstraße ist bereits abgesenkt (Bild 14.1).
- An der Einmündung zum Kanalsteg am Ruderbootshaus („Katzwang Hafen“) ist der Radweg auf der Abbiegespur für die Autofahrer bereits in roter Farbe hervorgehoben. Ebenso an der Einmündung Sauerbruchstraße (nächste Kanalbrücke).
- In Weiherhaus wird der Fahrradweg mit den ersten Häusern für etwa 100m unterbrochen. Radfahrer werden hier über einen teilweise geschotterten und schmalen Weg am Kanaldamm geführt. Der 150m längere Umweg ist nicht schnell befahrbar.(Bilder 14.2 – 14.5).





Der restliche Weg bis hin zur Querung der Südwesttangente ist gut ausgebaut und in beiden Richtungen gut befahrbar. Lediglich in Weiherhaus selbst muss man als Radfahrer achtgeben, da man sich den Weg vermehrt mit Fußgängern teilt.
Nach Querung der Brücke über die Südwesttangente wird man vom Fahrradweg „verlassen“. Lediglich bis kurz vor der Einmündung Pfälzer Straße geht der Radweg noch ein Stück weiter.
Erst dann mit Einmündung der Saarbrückener Straße auf die Julius-Loßmann-Str./Trierer Straße trifft man wieder auf einen Radweg in beiden Richtungen entlang der Julius-Loßmann-Strasse.
Kurzalternative Saarbrückener Straße: gleich nach Querung der Brücke über die Südwesttangente Einbiegen auf den Schotterweg entlang am alten Kanal bis Finkenbrunn. Von dort weiter, siehe Route B.
3b. Katzwang – Südfriedhof via Kanalweg
Diese Alternativroute führt zu großen Teilen auf der rechten Kanalseite als Schotterweg.
- keine Engstelle in Gaulnhofen, durchgängig gut befahrbar, sozusagen „barrierefrei“, bis zum Hafen NBG, teilweise sogar bereits geteert (in Höhe Hafen).
- ca 1km kürzer als Variante 3a.
- wenig Fußgänger auf der Ostseite des Kanalweges, anders als auf der Westseite. Dort sind im Siedlungsabschnitt Katzwang insbesondere viele Fußgänger mit Hunden unterwegs.
- bei der Schleuse Eibach wird die Wiener Straße mit einer Unterführung gequert. (Bilder 15.1, 15.2)
- an Höhe Nürnberg Hafen geteerter und breiter Radweg
- kein begleitender Autoverkehr


- Schotterweg erfordert mehr Kraftaufwand und führt zu erhöhtem Verschleiß.
- Einbiegen von der Gaulnhoferbrücke: keine Abbiegespur, kein abgesengter Bordstein, ziemlich steiler Zufahrtsweg zum Kanal, mit 180° Winkel beim Runterfahren zum Kanal (Bilder 16).
Hinweis: Das beschriebene Problem mit der fehlenden Abbiegespur lässt sich allerdings vermeiden, wenn man bereits kurz vor der Brücke bei der Einmündung “Am Lerchenfeld” die Straße über eine vorhandene, breite Fußgängerinsel quert und die Brücke dann über den breiten Bürgersteig befährt. - ab Abfahrt vom Kanal am Hafen über Finkenbrunn in Richtung Friedhof/Rangierbahnhofbrücke besteht kein eigener Fahrradweg, sondern nur ein Fußweg stadteinwärts, der lediglich in der ersten Hälfte sich gut mit Fußgängern teilen lässt.



4. Südfriedhof – Innenstadt
In der Julius-Loßmann-Strasse/Katzwanger Straße, ab der Rangierbahnhofbrücke, bis zur Frankenstraße befindet sich in beide Fahrrichtungen ein Fahrradweg, der sogar mit roter Farbe hervorgehoben ist.
- nur wenig Ampeln auf diesem Abschnitt.
- Stadtauswärts an der Rangierbahnhofunterführung endet der Radweg plötzlich alternativlos.
- Stadtauswärts kann man auf Höhe Trafowerk ziemliches Tempo mit dem Fahrrad durch die abschüssige Straße erreichen. Angrenzend zum Fahrradweg sind aber unmittelbar Parkstreifen, so daß man durch sich öffnende Türen von Fahrzeugen gefährdet werden könnte.
Der Teilabschnitt Frankenstraße bis Wölckernstraße ist durchgängig auf beiden Seiten mit jeweils einem größzügigen, rot hervorgehobenen, Fahrradweg ausgestattet.
- sogar Nebeneinanderfahren ist in diesem Abschnitt möglich.
- Oft vorübergehend parkende Fahrzeuge (Lieferverkehr) auf dem Fahrradstreifen.
- Grüne Welle mit den Querungsampeln eigentlich nur mit „Autotempo“ erreichbar.