Der halbstaatliche Sonderabfallentsorger, der Verbrennungsanlagen in Ebenhausen nahe Ingolstadt (140 000 Jahrestonnen und Kapazität) und in Schwabach (35 000 Jahrestonnen) betreibt, kommt nicht aus den roten Zahlen. Fürs Jahr 2003 weist die Bilanz einen Rekordverlust von 16,2 Millionen Euro aus, wie Sprecherin Claudia Banski bestätigt. Zu Gerüchten, das erwartete Minus von 9,5 Millionen Euro fürs gesamte Jahr 2004 sei bereits jetzt erreicht, wollte sie sich nicht äußern.

Für die Schwabacher SPD-Landtagsabgeordnete Hela Schmitt-Bussinger liegt eine "wirtschaftliche Notlage der GSB zweifelsfrei vor". Sie hat deshalb an Umweltminister Werner Schnappauf geschrieben, zumal "offenbar bereits auf Stammkapital zurückgegriffen werden" müsse, und ihn gebeten, die "aus umweltpolitischer Sicht völlig ungeeignete" Schwabacher Anlage zu schließen. Die Sorge der fast 150 Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze nehme sie sehr ernst, sagte Schmitt-Bussinger. Sie will sich dafür einsetzen, dass die Betroffenen in der Region ein Perspektive erhalten.

GSB-Sprecherin Banski hält die Schließungs-Forderung für fragwürdig. Hier werde einfach eine Behauptung in den Raum gestellt. Auch der Nürnberger Umweltbürgermeister und stellvertretenden GSB-Aufsichtsratsvorsitzende Klemens Gsell hält diese Diskussion für verfrüht. Die GSB sei liquide, versicherte er. Das von Schnappauf in Auftrag gegebene Wirtschaftlichkeitsgutachten werde offiziell erst am 30.Juli übergeben. Am 3. August berate der Aufsichtsrat.

Kurz danach treffe dann die Gesellschafterversammlung, in der mittelfränkische Städte und Kreise vertreten sind, Entscheidungen. Man müsse prüfen, wo der "operative Verlust" herkomme sagte Gsell, ehe strukturelle Änderungen, etwa eine Schließung, vorgenommen würden. Schwabach sei jüngst modernisiert worden.