19.10.2001
Konzept zur Abdeckung der Sondermülldeponie vorgestellt
Beginn: Spätsommer 2002 - Zahl der Schächte soll reduziert werden.
SCHWABACH - In knapp einem Jahr soll mit der endgültigen Abdeckung der Sondermülldeponie begonnen werden. Werner Schneck, Diplom-Ingenieur bei der Betreibergesellschaft Sonderabfallentsorgung Bayern (GSB), stellte den Mitgliedern des Umweltbeirats das Konzept für die anstehende Deponiesanierung vor.

Wie berichtet, hatte die Regierung von Mittelfranken als Aufsichtsbehörde eine weitere Fristverlängerung für die Deponieabdichtung abgelehnt. Die Ansbacher hatten die GSB zum sofortigen Handeln aufgefordert und auch Fristen gesetzt. So sollte das Konzept mittlerweile vorliegen, und am 25. Oktober, so wurde bei der Sitzung des Umweltbeirats unter dem Vorsitz von Dr. Peter Pluschke bekannt, werden Details in einer Gesprächsrunde mit Behördenvertretern erörtert.
Laut Werner Schneck will man auch nach der Zustimmung der Fachbehörden die Wintermonate zu Feinplanungen nutzen. Die Abdeckung soll dann Abschnittsweise ausgeführt werden. Beginn könnte im Spätsommer an der Südwestseite der Deponie sein. Insgesamt hat der Deponiekörper eine Oberfläche von gut sechs Hektar.

Schneck erinnerte in seinem Vortrag daran, dass die Sonderabfalldeponie in einer Tongrube im Jahr 1968 errichtet worden sei. Bis 1989 wurde die Deponie verfüllt. Entstanden ist ein gut 30 Meter hoher "Berg", rund 1.7 Millionen Tonnen Sondermüll lagern hier.
Werner Schneck erinnterte weiter daran, dass erstmals in den Jahren 1986/87 festgestellt worden sei, dass die Deponie offenbar zu einer Verunreinigung des Grundwassers mit leicht flüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKW) führt. Mit der Strategie, das Grundwasser rund um die Deponie zu fördern und von den LHKW zu befreien, verfolgte man die richtige Strategie, so Schneck: "Wir meinen, dass das, was wir jetzt tun, okay ist."
Festhalten will man auch am Konzept der Absaugung von Bodenluft, betonte Schneck. Und Deponiegas soll durch ein festes Absaugsystem gefördert werde.
Die Sondermülldeponie, die aus der
Die Sondermülldeponie, die aus der "Vogelperspektive" wie ein Naherholungsgebiet wirkt, soll eine Abdeckung erhalten. Links im Bild sind die Anlagen der GSB zu erkennen, rechts oben der Schwabacher Stadtteil Vogelherd, im Vordergrund die Staatsstraße nach Roth.
Die Anbindung der für die endgültige Deponieabdichtung erforderlichen Folie an die Schächte, die in die Deponie niedergebracht worden sind, stellt nach Darstellung von Werner Schneck eine Schwierigkeit dar. Deshalb sollten etliche Schächte aufgelassen werden. So wird beispielsweise nach den Planungen die Zahl der Brunnen, mit deren Hilfe Deponie-Sickerwasser zutage gefördert wird, von 31 auf zwölf reduziert. Belassen werden diejenigen Brunnen, die zusammen rund 70 Prozent der jährlich erreichten 2500 Kubikmeter Sickerwasser fördern.
Gibt es derzeit einschließlich der für die Gewinnung von Deponiegas genutzten Schächte deren 120 im Bereich der Deponie, so sollen davon insgesamt 42 übrig bleiben. Man sei der Überzeugung, so Werner Schneck, dass die geplante Kunststoffabdichtung nur dann optimale Vroaussetzungen bringen könne, wenn sie möglichst wenig "durchlöchert" sei.
Die GSB hat angeboten, die Deponiesanierung durch ein unabhängiges Institut - im Gespräch ist die Landesgewerbeanstalt (LGA) - begleiten zu lassen. Nach den Vorstellungen von GSB-Geschäftsführer Dr. Norbert Amsoneit könnten die Stadt Schwabach und die Gemeinde Rednitzhembach Auftraggeber für die LGA sein, während die GSB für die Kosten aufkommen wird. Mitglieder des Umweltbeirats und Vertreter der Standortgemeinden Schwabach und Rednitzhembach sowie der GSB bilden eine Arbeitsgruppe, die über den genauen Umfang des Auftrags an die LGA befinden soll.

Ausstiegsszenario gefordert

Der Umweltbeirat fasste schließlich noch den Beschluss, den GSB-Aufsichtsrat über den Zweckverband Sondermüllentsorgung Mittelfranken (ZVSMM) anzugehen, ein Ausstiegsszenario für ein Ende der Sondermüllverbrennung in Schwabach/Rednitzhembach zu entwickeln. In der kommenden Woche tagt der Aufsichtsrat, um über die künftige Geschäftspolitik zu beraten.
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